Sonntag, 13. Dezember 2015

Jetzt melde ich mich WIRKLICH auch mal wieder zurück...

Jetzt ist es genau einen Monat her, dass ich gesagt habe, ich würde endlich wieder mal etwas Neues veröffentlichen. Wie man allerdings gesehen hat, war das eine Lüge. Es ist für mich einfach richtig schwierig, über Erlebnisse in der Vergangenheit zu schreiben, da ich meist die Hälfte vergesse und nun sind schon mehr als zwei Monate vergangen. Es wird also nicht so einfach, aber ich werde es versuchen. Anfangen werde ich mit einem Beitrag, den ich schon vor langer Zeit angefangen habe zu schreiben, aber nie zu Ende gebracht habe. Das ändert sich heute. Hier ist er:

Hur bra det är att ha höstlov?
Svar: Jättebra! 
Und hier nochmal auf Deutsch für die, die kein Schwedisch sprechen: 
Wie toll ist es, Herbstferien zu haben? 
Antwort: Großartig!  
Wie man erkennen kann, ist mein Schwedisch ja schon ein wenig besser geworden. Ich bemühe mich auch jetzt ein bisschen zu Sprechen, aber das fällt mir sehr schwer. Verstehen kann es mittlerweile aber schon recht gut. 
In diesem Beitrag möchte ich jedoch über meine Herbstferien und über meine erste Woche im zweiten jakso schreiben, deshalb lasse ich meine Schwedischkünste ab jetzt erstmal außen vor. 
Am 5. Oktober hat die zweite Periode angefangen. Ich weiß nicht, ob ich es schon einmal erwähnt habe, aber man hat hier keine Klasse mit der man immer Unterricht hat, sondern verschiedene Kurse, in denen meistens andere Menschen sind. So war es auch bei mir, aber das Gute ist, dass ich jetzt gemeinsam mit meinen Freunden  die Kurse habe und nicht wie letzte Periode mit den Leute, über die ich mir nicht sicher war. Deshalb finde ich es jetzt noch viel besser als vorher. 
Hier könnt ihr meinen Stundenplan sehen: 
  
Kuva 
als kleine Erklärung, was die Abkürzungen bedeuten: 
GE 01.1 - Geographie 
KE 01.11 - Chemie 
GY 12.1 - Sport 
GY 01.2 - Sport 
MAA 01.1 - Mathe (Leistungskurs) 
  
Am Wochenende vor den Ferien habe ich bei meiner Betreuerin geschlafen, weil meine Gasteltern über Nacht in Helsinki waren. Am Samstag bin ich mit ihr und ihrer Tochter in eins der großen Einkaufszentren in Helsinki gefahren. Ich habe mir zwar nichts Großartiges gekauft, aber es war sehr interessant die Unterschiede, zwischen Deutschland und Finnland zu sehen. Es gibt hier eine Hand voll anderer Läden als bei uns, dazu zählen ein paar Finnische, z.B. Seppälä, Marimekko oder Hessburger, aber auch andere, z.B. Cubus und BikBok aus Norwegen. Beim Sachenkaufen gibt es einen Vorteil und zwar, dass sie nur ein kleinwenig teurer sind als in Deutschland, was z.B. bei Essen oder Kosmetika ganz anders ist. Am Abend haben wir noch zusammen einen Film geschaut. Sonntags musste ich schon relativ zeitig aufstehen, aber das hat sich meiner Meinung nach gelohnt und ihr werdet gleich sehen wieso. Zuerst haben wir gefrühstückt und danach Karelier Piroggen gebacken, das ist eine Art Brot mit Reisbrei darauf und kommt aus Finnlands Osten, aus Karelien. Ich mochte sie am Anfang überhaupt nicht, aber mittlerweile bin ich wohl auf den Geschmack gekommen. Wir sind danach auf den nahegelegenen alten Telegrafenberg gefahren und haben ein kleines Picknick veranstaltet. Es war recht kalt, aber die Sonne hat geschienen und wir hatten diesen tollen Ausblick: 
  







Außerdem liegt am Fuße des Berges ein anscheinend sehr nobles Hotel und dort verwahren sie ein altes Gemälde von Porvoo, was einer der bekanntesten finnischen Maler gefertigt hat. Seinen Namen habe ich leider vergessen, aber tut auch nichts zur Sache, weil ihn sowieso keiner kennt. Aber ich habe eines seiner Werke betrachten können. Danach sind wir wieder zu ihr gefahren und haben pullat gebacken. Ich habe mich sehr darüber gefreut, da es sowas wie Finnlands Nationalgebäck ist und alle davon schwärmen. Ich finde sie übertreiben ein wenig, weil ich es gar nicht so gut finde, aber schlecht ist es auch nicht.   
 
Am Montag, also meinem ersten "richtigen" Ferientag, sind wir zu meiner Oma gefahren. Da wir um 8 Uhr gestartet sind, musste ich schon um 7 aufstehen. Klingt gut, nicht? Aber das war gar nicht so schlimm. Ich sage mal, es ging. Sie wohnt direkt am Wald und das Grundstück ist echt cool, weil es verschiedene kleinere Häuser gibt, in denen früher die Kinder gewohnt haben. Jetzt sind aber schon alle ausgezogen. Wir sind dann in den Wald gegangen, um Pilze zu suchen. Nach ungefähr drei Stunden hatten wir gerade mal fünf Stück gefunden und deshalb beschlossen es dabei zu belassen. Die Wälder hier sind ganz anders als in Deutschland. Es gibt hier keine Waldwege, höchstens mal eine kleine Straße, um in das nächste Dorf zu kommen. Deshalb läuft man hier die ganze Zeit durchs Unterholz. Ohne Gummistiefel würde ich hier nicht in den Wald gehen, weil das Moos, was so gut wie den ganzen Boden bedeckt, sehr gut Feuchtigkeit speichert und auch wieder abgibt. Aber es ist ein wundervolles Gefühl, über nasses Moos zu laufen. Außerdem gibt es viele große Steinbrocken, die bewachsen sind, ich finde die sehen sehr hübsch aus. Aber ihr könnt euch hier selbst ein Bild davon machen: 







  
Nach dem wir es aufgegeben hatten, sind wir dann im Haus geblieben, weil es Wetter nicht allzu schön war. Wir haben uns die Zeit mit verschiedenen Spielen vertrieben, was wirklich schön war. Das Beste war allerdings, dass ich zum ersten Mal ein richtiges Gespräch auf Schwedisch mit meinen Gastbrüdern hatte. Auf dem zweiten Platz ist, dass ich an diesem Tag zum ersten Mal in einer richtigen finnischen Sauna mit Holzofen war. Zuhause haben wir nur eine Elektrische. Das ist einfach ein ganz anderes Gefühl und ich bin so froh, dass ich dort war. Wir sind erst spät abends nach Hause gefahren und einer der Brüder meiner Gastmutter hat uns begleitet. Er hat auch bei uns geschlafen 
Am Mittwoch wollten wir alle gemeinsam in die Schwimmhalle gehen, aber da ich sowieso schon ein wenig krank war, ist meine Gastfamilie ohne mich gegangen und ich bin zu Hause geblieben 
Donnerstags ist dann eine Freundin von mir, die auch in Finnland ihr Austauschjahr verbringt, aber in einer anderen Stadt wohnt, besuchen gekommen. Das war richtig super, weil es schön war auch mal wieder richtig deutsch zu sprechen. Am Donnerstag als sie angekommen ist, habe ich ihr ein bisschen unsere Altstadt gezeigt, weil es hier wirklich schöner ist, als in den meisten anderen Städten. Am Freitag haben wir den halben Tag damit verbracht zu frühstücken und uns etwas Essen zu machen, bis wir dann endlich zu einer kleinen Fahrradtour aufgebrochen sind. Ich war am Sonntag so begeistert vom Telegrafenberg gewesen, dass ich es ihr unbedingt zeigen wollte. Ich schätze, dass sie es auch gut fand. 
  


Am Samstag wollten wir dann eigentlich in die Brunebergfabrik gehen, aber da muss man ca. 3 km laufen und wir sind viel zu spät losgelaufen, also sind wir dann auf halber Strecke umgekehrt, da sie sonst ihren Bus nicht geschafft hätte. Alles in allem war es ein tolles Wochenende. Danke an Lillith (obwohl sie das hier wohl eher nicht liest), es hat Spaß gemacht. 
Danach waren meine ersten richtigen Ferien in Finnland auch schon zu Ende. 
Am Dienstag danach, also dem 20. Oktober, habe ich die Prüfungen aus der ersten Periode zurückbekommen. In Kunst und Französisch habe ich eine 9 bekommen, was einer deutschen 1 entspricht. In Englisch wurde ich nicht bewertet, da wir fast nur aus dem Schwedischen übersetzen mussten, und in Mathe gab es keine Noten, sondern nur die Einteilung in bestanden und nicht bestanden 


Das soll es jetzt erstmal für heute gewesen sein. Ich versuche jetzt nochmal ernsthaft, meine Erlebnisse der letzten paar Wochen hier niederzuschreiben. Mal sehen, ob es klappt. 
Hejda*
Marie Luise

 *Mir ist letztens in meinem Schwedischkurs aufgefallen, dass ich es die ganze Zeit auf diesem Blog falsch geschrieben habe. Ich bin wirklich der Fuchs, oder? Ich werde die nächste Zeit damit verbringen, dass abzuändern, damit ich mich meiner Fehler nicht mehr schämen muss.