Samstag, 29. August 2015

Ich habe einen Elch gesehen!!

 Quatsch, hab ich nicht.
Aber mir ist keine Überschrift eingefallen, die das Interesse des treuen Bloglesers wecken könnte. 
(Obwohl es ja anscheinend funktioniert hat, da du das hier liest.)
 Ich habe es verbockt. Es tut mir leid.
Aber wer trotzdem wissen will, was ich die letzten anderthalb Wochen hier gemacht habe, kann getrost weiterlesen.
Da steht aber nichts über einen Elch.
(Und auch nicht über zwei.)

Seit ich das letzte Mal etwas geschrieben habe, ist jetzt schon wieder ein wenig Zeit vergangen. Ich muss zugeben, dass es wirklich schwierig ist etwas zu schreiben, da ich mich nicht ansatzweise daran erinnern kann, was ich in meinen letzten Beiträgen geschrieben habe und ich mich sehr ungerne wiederhole. Aber ich versuche es einfach mal.
Zuerst möchte ich noch etwas über die Schule ergänzen. Ich habe neue Dinge herausgefunden. In bin in einem Mathekurs zur Vorbereitung auf den Leistungskurs, also schon eine Art Wiederholung. Allerdings haben die anderen in meinem Kurs mir erzählt, dass sie von unseren Themen nie etwas in ihrer vorherigen Schule gemacht haben. Ich bin also mit die einzige, die dem Mathekurs verfolgen kann, auch wenn ich kein Wort von dem, was der Lehrer sagt, verstehe. Auch schön. 
Von meinem Englischkurs bin ich im Moment nicht so ganz überzeugt. Ich sitze in einer zehnten Klasse und in der letzten Stunde hat meine Lehrerin mir erklärt, dass in einem Fragesatz das Subjekt und das Prädikat Plätze tauschen. Ich erinnere mich das schon mal in der vierten oder fünften Klasse gehört zu haben. Allerdings könnte es sich hierbei auch um einen Kurs handeln, der alle Schüler auf den gleichen Leistungsstand bringen soll und deshalb werden Grundlagen wiederholt. Ich weiß es nicht.
Im Prinzip ist es in der Schule recht nett, da ich durch die vermeintlich einfachen Kurse im Unterricht mitkomme und ich mich mit den Leuten dort gut verstehe.
Da ich momentan nachmittags noch nicht allzu viel zu tun habe, habe ich mir ein paar Hobbies zugelegt. Wie blöd das auch klingen mag. Mein Volleyballtraining beginnt nächste Wochen, außerdem habe ich ab übernächster Woche einen Schwedischkurs und einen Kochkurs. Wenn der Kochkurs zu Ende ist, habe ich noch einen Zeichenkurs, der im Oktober anfangen müsste. Außerdem habe ich überlegt, ob ich vielleicht noch einen Finnischkurs oder ein Theaterkurs belegen soll. Alle haben mir erzählt, dass der Winter echt hart sein kann, wenn man nichts zu tun hat und es immer dunkel wird, deshalb wäre es schön immer etwas zu machen zu haben. Aber ich werde sehen.
Mit meiner Gastfamilie läuft es gut. Sie sind immer noch total nett und wir verstehen uns super. Letzten Sonntag waren wir auf dem Geburtstag meiner "Cousine". Ihre Familie wohnt direkt am größten See Finnlands. Das Haus ist wunderschön und steht ein wenig erhöht. Den bergrunter gelang man zum Wasser. Dort habe ich zwei 16- und ein 17-jähriges Mädchen kennengelernt und die waren richtig nett. Natürlich habe ich auch dort ein paar "tolle" Fotos geschossen.



Am Donnerstag habe ich gemeinsam mit meiner Gastmama und meinen Gastbrüdern Roggenbrot gebacken. Naja, es waren eher Brötchen. Ami und ich haben kleine Herzen aus dem Teig geformt, die Jungs fanden das doof und haben deshalb irgendwelche undefinierbaren Formen gemacht. Jeder wie er will.
Am Freitag hat uns meine Betreuerin von YFU besucht. Sie heißt Leena und ist, wer hätte es gedacht, auch nett. Wir haben zusammen mit Ami (Hätte ich erwähnen sollen, dass meine Gastmama so genannt wird? Wird sie.) Tee getrunken und geredet. Sie hat mir, sozusagen als Wilkommensgeschenk , einen Jutebeutel (oder wie manche es auch nennen, einen Einkaufsbeutel) von Porvoo mitgebracht.

Dann hat sie mir noch ihr Haus gezeigt, da wir quasi Nachbarn sind, und hat mich zum "pullat"-Backen eingeladen.
Heute war ich auf einer Taufe. Es war nett. Ich kann darüber nicht so viel sagen, da ich noch nicht auf so vielen Taufen war. Der Gottesdienst hat leider in keiner alten Kirche stattgefunden und er war auf Schwedisch. Es gab kein richtiges Taufbecken, nur eine Art Schale mit Wasser, das hatte ich noch nie gesehen. Das Kind hat die ganze Zeit geweint, aber ich glaube, das machen die meisten Kinder. Nach dem Gottesdienst gab es Essen. Es waren verschiedene Salate, Brot und Kuchen. Die Eltern des Kindes hatten einige schöne Ideen. So haben sie z.B. ein Buch herumgegeben, in das jeder etwas hineinschreiben sollte und der Junge bekommt es dann zu seinem 18. Geburtstag zum Lesen. Außerdem hatten sie Bilder von ihm aufgehängt und jeder durfte sich eines mitnehmen. Da morgen der Geburtstag meines kleinsten Gastbruders nachgefeiert wird, habe ich heute einen Kuchen, aus meinem Backbuch (aus Deutschland), gebacken. Ich hoffe, dass er schmeckt. 
So viel ist zwar nicht passiert, aber auch hier ist nicht jeder Tag ein Abenteuer. 
Außerdem bin ich ja hier, um den finnischen Alltag zu erleben und nicht um Ferien zu machen.
Heidåg
Marie Luise

Wenn du nach dem ersten Link, den ich gepostet habe enttäuscht oder verstört warst, solltest du diesen hier nicht öffnen: https://www.youtube.com/watch?v=TJcoRUqODJA
Für alle, die es gewagt haben: 
Das war Robin, der finnische Justin Bieber. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass er nicht auf Gangster macht und noch zur Schule geht. 
Jetzt stellt euch mal mich vor, wie ich, gemeinsam mit meinem Gastpapa und meinen Gastbrüdern, in einem Auto sitze. Klingt jetzt erst mal recht langweilig, ich gebe es zu. Stell dir jetzt vor dieses Lied kommt im Radio und auf einen Schlag fangen alle (außer mir, weil ich Robin noch nicht kannte) an, lautstark mit zu singen und mit zu klatschen. 
Es war ein besonderer Moment. 
Ich habe nämlich gemerkt, dass es keine bessere Gastfamilie für mich geben könnte, als diese hier. 

Mensch, mir ist gerade eingefallen, dass ich eine tolle Überschrift für diesen Beitrag gehabt hätte. Ich bin jetzt nämlich seit genau einem Monat hier in Finnland.
(Ich ändere das jetzt aber nicht nochmal, da ich sonst die gesamte Einleitung neu verfassen müsste und ich sehr faul bin. Tragisch.)

Warum liest du weiter, obwohl ich mich schon vor gefühlten 20 Zeilen verabschiedet habe?
Diese Menschen.







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